Christian Landenberger, ein Ebinger Maler, der am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts wirkte, wurde mit einigen seiner bekanntesten Werke "Vor-Bild" für die Schüler. In verschiedenartigen Aufgabenstellungen beschäftigten sie sich mit intensiv mit einem Bild Landenbergers. Einige der Schülerarbeiten werden voraussichtlich im Herbst bei der Wiedereröffnung der Galerie in einer großen Landenberger-Ausstellung zu sehen sein.
Museumssituation
Nach unterschiedlichen Bildvorlagen zeichneten oder malten die SchülerInnen der Klasse 6 jeweils ein Werk des Malers nach. Das Bild musste genau betrachtet werden und geeignete Mittel zur Umsetzung gefunden werden. In einem zweiten Schritt entstanden weitere Figuren (teilweise nach Vorlagen des Fotografen August Sander), die dann ausgeschnitten wurden. Anschließend sollten die Schüler eine Museumssituation aus Landenberger-Bild und Besucher collageartig auf einem Untergrundpapier montieren. Es entstanden sehr unterschiedliche Bildlösungen, die auch individuelle Ideen gut integrierten.
Bildergeschichte
In dieser Klassenstufe sollten die SchülerInnen eine comic-artige Bildergeschichte entwickeln, die sich an einem Bild Landenbergers orientieren musste. Dieses Schlüsselbild konnte sowohl am Beginn der Geschichte eingebaut werden als auch in der Mitte. Die vor- und nachfolgenden Bilder sollten dann eine logische Geschichte ergeben, wobei das Landenbergerbild zu Vorstellungen anregen sollte, in welchen Situation die dargestellte Person sich wohl befinden könnte. Von großer Bedeutung war auch der gezielte Einsatz comic-spezifischer Darstellungsmethoden, beispielsweise unterschiedliche Perspektiven, Ausschnittvergrößerungen und Bewegungsmotive.
Landenberger meets Pop-Art
Auch hier standen Motive von Christian Landenberger den SchülerInnen zur Verfügung. Die Auseinandersetzung mit dem Vor-Bild geschah hier durch ein kunturbetontes Nachzeichnen auf einem mittelgroßen Format. Details sollten reduziert oder sogar weggelassen werden. Die entstandenen Bildflächen wurden anschließend teilweise monochrom mit kräftigen Farbtönen ausgemalt bzw. durch Linien- oder Punktraster gefüllt. Die entstandenen Bilder sind geprägt von einer kräftigen Farbigkeit und schwarzen Konturlinien. Zum besseren Verständnis erfolgte dieser Schritt nach der Betrachtung einiger bekannter Werke der Pop-Art aus den 60er Jahren von Andy Warhol und Roy Lichtenstein.
Die Neuordnung des Malers
Eine weitere Klasse 9 sollte das Selbstbildnis des Malers, das ihn vor einem seiner Bilder darstellt, in einen neuen bildhaften Zusammenhang stellen. Dazu wurde eine konturbezogene Nachzeichnung des Bildes erstellt und dann in die sich ergebenden Flächen zerschnitten. Die Bestandteile wurden nun nach kompositorischen Aspekten neu zusamengestellt und auf ein Untergrundpapier aufgeklebt. Dadurch entstanden Überschneidungen, Freiflächen und auch Verschiebungen innerhalb der Bildlogik. Durch mehrfaches Ausprobieren fanden die SchülerInnen zu interessanten Lösungen bevor die Einzelteile bemalt, gerastert und konturiert wurden. Die Wiedererkennbarkeit des Landenberger-Motivs spielte dabei eine wesentliche Rolle.
Vom Zufall zur gezielten Gestaltung
Diese Aufgabenstellung wurde in einer Klasse 11 durchgeführt. Begonnen wurde mit den Aufkleben einer Landenberger-Kopie (kopiert auf Packpapier) und eher zufälligen Farbspuren, die dann mit Farb- und Formkontrasten erweitert wurden. Eine gewisse Logik im Motiv entstand dann durch die Integration des Hintergrundes, der Landschaftscharakter haben und die bis dahin doch eher “wilde” Gestaltung harmonisieren sollte. Somit standen Gestaltungsmittel wie Konzentration und Entspannung sowie Komposition und leichte räumliche Wirkungen im Vordergrund.
Standbilder
In einigen Unterrichtsstunden durften die Kunstmentorinnen die
Seiten wechseln und in Kleingruppen Schüler der Klasse 5
in Kunst unterrichten. Die Schüler bekamen ein Bild von Christian
Landenberger, dass sie mit Hilfe der Mentorinnen nach gründlicher
Besprechung und Beobachtung als Standbild nachstellen durften.
Die Ergebnisse, die von exakter Kopie bis hin zu gewagten Interpretationen
reichten, wurden abschließend mit der Digitalkamera festgehalten.
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